Altbau - richtiges bauen
Bewährte Verfahren ?
Zum bauen und vor allem Selbstbau eines Eigenheims gibt es mehr als
genug Websites. Allerdings gibt es ein wesentliches Defizit: korrektes
bauen im Altbau.
Wer seinen Altbau sanieren bzw. modernisieren möchte, bekommt in
den üblichen Medien und im Web genug "bewährte" und sogar
vorgeschriebene Verfahren ... die aber teilweise falsch sind.
Wesentliche Gründe für solche falschen Verfahren sind:
- die Vielfalt heutiger Baustoffe fusst im wesentlichen auf der
Erungenschaft der Kunststoffe. Leicht verarbeitbare Mörtel,
Styropor, beständige Farben usw. machen wegen ihrer Vorteile
tendenziel blind
für ihre teilweise Unverträglichkeit mit dem Altbau. Es ist
mittlerweile schwierig geworden, im Bauhandel Kunstoff-freie Baustoffe
zu finden.
- die heutigen Handwerker übernehmen immer seltener die
Erfahrungen früherer Generationen, bilden sich stattdessen
zunehmend in
Lehrgängen der Industrie fort. Und was will die Industrie wohl
verkaufen ?
- diese neuen Baustoffe gibt es erst seit kurzem, im Vergleich zu
den in früheren Jahrhunderten bewährten. Langzeitverhalten
ist also faktisch nicht untersucht. Beispiele hierfür sind der
abblaetternder Putz
- bewährte alte Baustoffe sind teilweise schwierig zu
verarbeiten; wer will sich das antun angesichts der
kunstoff-vegüteten Doityourself-Beutel ?
Meiner Ansicht nach sind die Aussagen von Zeitschriften, Bücher,
Websites und Handwerkern diesbezüglich zu hinterfragen.
Korrektes Bauen
Jeder der einigermassen handwerklich begabt ist, sollte vor der
Sanierung eines Altbaus die folgenden Websites genau durchlesen; es
lohnt sich !:
konrad-fischer-info
Prof. Meiers Website
DIMaGB.de -
Informationen fuer Bauherren
fachwerkhaus.de
Hinterfragt die Vorschläge Eurer Handwerker ! Passt auf welche
Baustoffe Eure Handwerker einsetzen.
Obiges gilt übrigens im reduzierten Masse auch für Neubau:
insbesondere das Thema Wärmedämmung kontra Bauphysik und
falsche k-Werte.
Ich habe einige alte Bauarten bei meinem Bauernhaus angewendet, siehe hier.
Wärmedämmung
Zum Thema falsche k-Werte gibt es ein Fachbuch von Prof. Meier. Dieses belegt
u.a. die
falsche Berechnung der k-Werte, und die fehlende Rentabilitaet der
vorgeschriebenen Waermedaemmung. Das Buch ist erhellend, und
liefert fundierte Argumente gegen gewisse "bewährte" und
vorgeschriebene Massnahmen der Bauindustrie. (es enthält
viele Formeln).
Meier, Claus: Richtig bauen - Bauphysik im
Widerstreit. Renningne: Expert 2002
Allerdings muss ich an dieser Stelle eine Einschraenkung anbringen:
Prof. Meier legt fuer den Strahlungsaustausch von Heizkoerpern
innerhalb von Zimmern den Faktor zwei in der Formel an
(2*5.67e-8*(Th^4-Tu^4)). Um dies nachzuprüfen habe ich in 1.06
eine Niedertemperaturplatte wie einen Heizkoerper ausgemessen,
natuerlich unter besonderer Beruecksichtigung des
Strahlungsaustauschs. Obwohl der Messaufbau weit entfernt von
akademischer Guete war, insbesondere weil Konvektion
und Strahlung untrennbar einflossen, schaetze ich den Messfehler als
klein genug an um dieses Ergebnis dokumentieren zu koennen: die Messung
ergab dass der Strahlungsanteil nur einfach in die Formel einfliessen
darf (1*5.67e-8.....). In naeherer Zukunft werde
ich eine aehnliche Messung an einem Warmwasser
Niedertemperaturheizkoerper durchfuehren.
eine sehr knappe Schilderung des Messaufbaus:
Heizplatte aus EWT-Gerät auf 7K ueber Waende des Raums bzw.
Lufttemperatur.
Elektrische Heizleistung war bekannt; Temperatur an vielen Stellen der
Platte und des Raums gemessen. Ein Faktor 2 in der Formel haette
die elektrische Heizleistung uebertroffen, was ja nicht sein kann. Ein
Faktor 1 ergab dagegen einen mit der Literatur
uebereinstimmenden konvektiven Anteil.
Mittlerweile wird mein Haus mit grossen Heizflächen geheizt, und
erreicht recht gute Werte zum Wärmeverlust; so dass die von Meier
genannten Effekte hierzu vermutlich entscheidend beizutragen
scheinen.